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Mein OP-Tagebuch
(von der ersten Untersuchung bis zum Tag der Entlassung)

von Stoni und Carsten (als ich in der Schön Klinik war)

Die Texte in dieser Farbe wurden nach der OP ergänzend von mir dazu geschrieben.
 

  14. Juli 2003
Heute fand eine Untersuchung mit Vorgespräch in der Schön Klinik Neustadt/i.H. statt. Das Gespräch war informativ, wenn auch schwer zu verstehen, da viele Fachausdrücke verwendet wurden. Soviel kann ich aber sagen.
Die OP wird wird mit einer großen Wahrscheinlichkeit von 80% eine totale Schmerzfreiheit bringen. Es ist lt. Aussage vom untersuchenden Arzt (Dr. Seidel) sicher davon auszugehen, dass die Krümmung der Wirbelsäule auf unter 20° geht. Wahrscheinlich wird die Krümmung sogar auf 5 bis 10° herabgesetzt werden können. Nach der Untersuchung waren wir bei der Sekretärin von Prof. Dr. Henry Halm zur Terminabsprache. Überraschenderweise gab es gleich einen Aufnahmetermin für den 16.07.2003, da jemand abgesprungen war und Schmerzpatienten vorgezogen werden.

Carsten

  15. Juli 2003
Heute habe ich Stoni in der Klinik abgeliefert. Sie muss sich eine Woche lang einer sogenannten Stufendiagnostik unterziehen. In dieser Stufendiagnostik werden die Schmerzzentren genau lokalisiert, um festzustellen, welcher Bereich genau in der OP versteift wird. Dafür wird sie ab morgen  Spritzen zur Schmerzlokalisierung erhalten.  Der Stationsarzt (Dr. Hau) hat sie heute noch einmal ausführlich untersucht.  Des weiteren wird morgen eine "Magnet-Resonanz-Tomographie" (MRT) vorgenommen, um die genaue Lage der Knochen, Muskeln, Nerven usw. zu bestimmen und um den Ärzten ein genaueres Bild, für den Eingriff zu geben.

Carsten

  16. Juli 2003
Stoni hat heute ihre ersten Spritzen mit Narkotika in den Rücken bekommen, was zur Stufendiagnostik zählt. Vorher wurde die Haut mit Kältespray betäub. Das Einführen der Kanülen erfolgte unter Röntgenaufsicht. Die Narkotika haben ungefähr 2 Stunden angehalten. Danach waren die Schmerzen wieder da. Was dies genau bedeutet, erfährt sie morgen bei der Visite.
Sie bekommt Montags und Donnerstags Bewegungsbäder,   Dienstags, Mittwochs und Freitags muss sie zur Gymnastik und zur Rückenschule.
In der Schön Klinik kann man das Schwimmbad und das Internet kostenlos nutzen und sie wollte sich das Ganze mal ansehen.

Carsten

  17. Juli 2003
Heute hat Stoni nur eine Spritze in den Rücken bekommen. Diese hat wiederum auch nicht länger angehalten als die anderen vom Vortag.
Heute ist die MRT gemacht worden, was aber nicht wie angekündigt 30 Minuten, sondern 1 Stunde gedauert hat. Stoni sagte, dass sie sich dabei ziemlich gelangweilt hat und die Röhre  sehr eng ist.
Ansonsten geht es ihr gut, aber sie hat halt Langeweile, da sie sehr oft zwischen den Terminen warten muss und sie nicht weiß, wann sie abgeholt wird.
Also an alle: Mailt ihr mal fleißig, damit sie was zu Lesen hat.
Ich werde morgen früh zu Stoni fahren und kann dann erst am Sonntag Abend wieder berichten, was es Neues gibt.

Carsten

  20. Juli 2003
War das WE bei Stoni und ihr geht es gut. Am WE hat sich nichts getan, was Untersuchungen angeht. Morgen zur Visite wird sie mehr erfahren, z.B. was die MRT ergeben hat und die Stufendiagnostik geht dann auch weiter. Tut mir leid, dass ich euch für heute nicht mehr berichten kann, aber ist euch ja auch klar, dass am WE nicht viel passiert.

Carsten

  21. Juli 2003
Heute hat Stoni nur eine Spritze bekommen, die aber kaum etwas gebracht hat. Am Anfang war es beim laufen etwas besser, aber sie hat nicht lange angehalten. Sie hat seit der Spritze um ca. 15 Uhr bis jetzt (19:30 Uhr) kein Gefühl im Bein. Heute hat eine Besprechung der Ärzte stattgefunden und Stoni soll morgen mehr erfahren.
Nachtrag: Um 22:30 ist das Gefühl im Bein immer noch nicht wieder da.

Carsten

  22. Juli 2003
Das Gefühl im Bein ist wieder da. Heute wurde nichts gemacht, da die Ärzte keine Zeit für Stoni hatten. Stoni hat nur erfahren, das morgen noch eine Untersuchung der Bandscheibe stattfindet und sie  morgen am Abend oder Donnerstag vorläufig entlassen wird. Die OP wird wohl komplizierter als erwartet und Termine im OP sind knapp. Morgen findet dann noch die wöchentliche Chefvisite mit Prof. Dr. Halm statt und sie erfährt den Rest. Sie hat als OP-Termin Montag, den 04.08.2003 genannt bekommen. Sie wird also am Sonntag, den 03.08.2003 aufgenommen und dann gleich Montag morgens um 7 Uhr operiert. Sollte sich der OP-Termin noch verschieben, so kann es sich nur um 1-2 Tage handeln. Die OP findet auf jeden Fall in der 32. KW statt. Ich werde morgen Mittag nach Neustadt fahren und dementsprechend abends bzw. Donnerstag mit Stoni wieder hier sein. Sie wird euch dann bestimmt mehr berichten und auch noch Details nennen können, von denen ich jetzt noch nichts weiß.

Carsten

  24. Juli 2003
Hallo meine Lieben,

wer hätte das gedacht... bin wieder zu Hause.

Die OP wird nun doch schwieriger als erwartet. Gestern war Chefvisite und der Prof. hat sich dann die Untersuchungsergebnisse und meinen Rücken angeschaut. Die WS soll nun von L5 bis TH12 (6 Wirbel) versteift werden. 2 Bandscheiben sind auch schon ziemlich angegriffen und der Verschleiß ist auch schon so heftig, dass es vielleicht sogar 2 OPs werden. Erst hieß es am 4. August (da gingen sie noch von 4 - 5 Wirbeln aus), nun wird es aber doch der 9. September, da ich wegen der Schwere der OP vorher noch 3 mal Eigenblut spenden muss.

Ein zusätzliches Problem ist, das die Wirbelsäule schon im Verknöcherungsstadium ist und der Verschleiß der WS ist schon sehr stark.

Die WS muss aber nicht nur von hinten versteift und gedreht werden, sondern auch von vorne, damit sie stabil wird. Die OP soll von hinten stattfinden. Je nach dem, wie viel Arbeit es wird (das sehen sie wohl erst, wenn sie mich "aufgemacht" haben) und wie mein Körper mitmacht, werden versuchen alles auf einmal zu machen. Sollte dies nicht gehen, werden sie mich nach ca. 10 Tagen noch einmal von vorne operieren. Ich hoffe aber, dass sie es mit einem mal schaffen.

Nach der OP bleibe ich dann voraussichtlich 5 Tage auf der Intensivstation. Davon bekommt man aber nicht so viel mit, da man wegen der starken Schmerzen mit Medis vollgepumpt wird. Wenn es bei einer OP bleibt, kann ich etwa 10 bis 15 Tage nach der OP die Klinik verlassen. Die ersten 3 Monate darf ich dann wahrscheinlich nicht sitzen, was aber noch nicht fest steht. Also nur liegen und stehen. Ich darf auch sonst nichts tun - was für mich das schlimmste wird, denn ich muss immer jemanden in meiner Nähe haben, da ich mir nicht mal selber Socken anziehen kann. Ich darf nicht mehr als 5 kg tragen. Auch werde ich sehr starke Medis bekommen. Das lässt sich leider nicht verhindern, da die Schmerzen wohl ziemlich schlimm werden... Dann ist die erste Nachuntersuchung. Wenn ich dann das OK bekomme, darf ich die nächsten 6 Monate bis 10 kg tragen. Nach 9 Monten sind dann das Implantat und die WS verwachsen und ich darf alles tun und lassen was ich will. Selbst Fallschirmspringen ist – rein theoretisch - möglich sagte der Doc.

Ich denke, wenn ich die ersten 3 Monate überstanden habe, ist das Gröbste geschafft.

Habe zwar tierische Angst vor all dem, aber ich denke es lohnt sich wirklich. Rückenschmerzen sollen dann der Vergangenheit angehören und ich werde endlich einen geraden Rücken haben. Somit wird sich mein größter Traum erfüllen. Ich freue mich schon so sehr darauf.

Nach der ersten Untersuchung meinten die Ärzte noch, das ich zwischen 2 OPs wählen könnte. Eine, wo sie nur den Schmerz beseitigen oder die schwere OP, in der versteift wird. Mittlerweile - nach allen Untersuchungen - heißt es aber, dass meine WS operationsbedürftig ist. Denn die Bandscheiben sind schon so kaputt, dass ich spätestens in 2 Jahren mehrere Vorfälle hätte. Dann wäre die OP noch riskanter und schwerer geworden. Ich denke, ich tue das Richtige.

Vielen Dank noch mal an Alle, die mir geschrieben und an mich gedacht haben Denn die Woche war schwer genug. Besonders seelisch. Die ganzen Infos die man bekommt, die Angst vor der OP, die Spritzentherapie... und keiner war da, der mir mal die Hand halten konnte. Das war schon ziemlich schlimm. Ich hatte zwei richtig heftige Heulanfälle, weil ich mich so alleine und hilflos gefühlt habe... Da waren so ein paar Aufmunterungen schon sehr schön. Ich habe auch versucht Briefe zu schreiben. Es ist mir nicht gelungen (sorry). Ich hatte genug mit mir und den ganzen Eindrücken zu tun. Ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür. Ich hatte mir das Ganze nicht so schwer vorgestellt...

Ich denke, es ist sehr wichtig eine positive Einstellung zu haben – was ich auch habe - nur die Angst bleibt. Aber ich denke das ist normal. Wer mir sagt, er hätte vor solch einer Sache keine Angst, dem glaube ich das nicht.

Die positive Einstellung bekommt man in der Klinik von ganz alleine. Ich hatte mein Bett direkt am Fenster und konnte stundenlang die Ostsee genießen. Die Ärzte dort sind echt klasse. Sie nehmen sich wirklich Zeit um alles zu erklären, machen zwischendurch auch mal ihre Späßchen und trösten sogar. Die Schwestern sind alle nett und freundlich und lesen einem jeden Wunsch von den Augen ab. Alle sind sehr bemüht, dass Körper, Geist und Seele im Einklang sind. Das hat mir wirklich gefallen. Kein Arzt hat mich zur OP gedrängt, es ist allein meine Entscheidung. Ich fühle mich dort wirklich gut aufgehoben und ich denke, dass das auch sehr wichtig ist. Ich habe sehr viel Vertrauen.

Auch die Patienten strahlen eine Zufriedenheit aus (trotz der Schmerzen) und machen einem Mut. Besonders die Kiddies... die schon kurz nach der OP durch die Gegend rennen (Gruß an Mayleen) Sehr imponiert hat mir Tatjana. Eine 26 jährige Russin. Sie hatte 105°!!! In ihrer ersten OP wurden Muskeln und Gewebe gelockert. Sie hatte 4 Schrauben am Kopf und ein Gestell. 3 Wochen wurde sie Tag und Nacht gestreckt. Das brachte schon eine Verbesserung von 40°. Dann wurde sie wieder operiert. Es war wohl eine sehr komplizierte OP wegen der hohen Gradzahl. Nach ihrer OP (und Intensivstation) kam sie auf mein Zimmer. Ich weiß nicht, ob ich schon mal einen so glücklichen und positiven Menschen gesehen habe. Sie war - verständlicherweise - sehr stolz auf sich, auch wenn sie noch einen weiten Weg vor sich hat. Am meisten freute sie sich über ihre tolle Figur und das sie nun einige Zentimeter größer ist (sie war nur 148 cm groß). Den Kopf konnte sie noch nicht bewegen, da die Nackenmuskulatur gleich 0 war. Trotzdem tröstete sich mich und machte mir Mut. Da hab ich mich fast ein wenig geschämt, da ich ja echt noch gut dran bin...

Schön war auch, so liebe Menschen kennen zu lernen. Ihr habt mir wirklich alle sehr geholfen... Ich grüße hiermit "dat" Uschi, Conny, Gerhard (uns Uwe), Jörg (unserer Schönling *grins*) und besonders Manfred (wir sehen uns im September wieder).

Die Zeit die ich jetzt noch bis zur OP habe, werde ich wohl viel mit meinen Liebsten unternehmen. Diese Zeit erscheint mir sehr wertvoll und ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen. Es werden sicher noch ein paar "Tiefs" kommen, aber ich hab ja tolle Menschen um mich, die mir beistehen. Und darüber bin ich auch sehr froh, denn ich denke, ohne Carsten, meine Familie und auch ohne meine "Foris" wäre das Ganze erheblich schwerer...

Werde natürlich weiter berichten, denn es kommt ja noch die Eigenblutspende (durch die einige Skolis Probleme haben). Vielleicht kann ich ja dadurch anderen Tipps geben.

Stoni

  28. Juli 2003
Heute hab ich alles wegen der Eigenblutspende (und Transport) in die Wege geleitet. Die Firma "DIMA TRANSPORT" (www.bluttaxi.com / Freecall: 0 800 - 25 888 294) hat mir Alles sehr gut erklärt. DIMA regelt alles mit meiner Krankenkasse (Barmer). Man sollte nicht selber mit der KK sprechen. Vor der ersten Spende muss man sich noch untersuchen lassen, ob man überhaupt für die Eigenblutspende geeignet ist. Erst dann sollte man den Auftrag für den Transport (den ich noch zugeschickt bekomme) unterschreiben. Denn man muss - nach Auftragserteilung - einen Eigenanteil von 58 € selber bezahlen, allerdings auch, wenn man nicht geeignet ist und schon unterschrieben hat.

Meine Blutspendetermine sind am 14. (mit Blutuntersuchung), 21. und 28. August beim DRK in Oldenburg. Die empfehlen die Einnahme eines Eisenpräparates (welches ich ab heute nehme), da die Blutentnahmen für den Körper doch recht anstrengend sind. Jede Abnahme dauert 1 bis 2 Stunden (mit Wartezeiten und Papierkram) und man darf nicht selber Autofahren.

  14. August 2003
Die erste Eigenblutspende wäre geschafft. Das Schlimmste war der ganze Papierkram vorher. Jedes einzelne Etikett musste ich auf Name und Geburtsdatum kontrollieren und unterschreiben. Dann wurde mein Blut untersucht (HB 16,1). Die Werte waren Bestens. Dann ging es los. Da ich noch nie zuvor Blut gespendet hatte, war ich etwas erschrocken, wie dick die Nadel ist. Aber es hat überhaupt nicht weh getan und nach 11 Minuten war auch schon alles vorbei. Nach 20 Minuten Ruhepause konnte ich nach Hause. Das Ganze ist nun 2 Stunden her und ich merke nicht, dass mir 500 ml Blut fehlen. Ich soll heute besonders viel trinken und auch weiterhin die Eisentabletten nehmen... 

Den Transport-Auftrag an das Bluttaxi habe ich somit heute abgeschickt.

  22. August 2003
Gestern war die 2. Blutspende. War genauso unproblematisch, wie beim ersten Mal. Diesmal hat es nur 8 Minuten gedauert ;-). Der HB-Wert war 13,2.

  27. August 2003
Habe aus Neustadt eine Terminbestätigung bekommen und vom "Bluttaxi" hab ich telefonisch Bescheid bekommen, dass die Krankenkasse (BEK) die Kosten für den Transport übernimmt *freu*. Irgendwie freu ich mich jetzt richtig auf die OP. Dazu haben auch die Bilder beigetragen, die Jana mir heute geschickt hat. Sie ist am 15.08. operiert worden und seit gestern wieder zu Hause. Wenn man dann die "Vorher-Nachher" Bilder sieht... Echt toll. Danke Jana!! Das macht Mut!!

  29. August 2003
Auch die letzte Eigenblutspende gestern ging reibungslos über die Bühne. Der HB-Wert lag bei 13,1 und nach 7 Minuten war der halbe Liter im Beutel. Die schriftliche Bestätigung vom "Bluttaxi" ist auch da. Nun ist soweit Alles erledigt und die OP kann kommen... *freu*

  07. September 2003
So, nun ist es bald soweit... Morgen früh um 6 Uhr geht es los... Zur Zeit weiß ich nicht so recht, ob ich mich freuen soll oder nicht. Habe total gemischte Gefühle. Aber ich denke, dass das Normal ist. Schlafen kann ich schon seit ein paar Tagen nicht mehr, trotz Tabletten... Den Kopf müsste man abschalten können. Trink jetzt noch ein schönes Glas Wein und versuche dann zu Schlafen. Ich wünsch euch eine schöne und schmerzfreie Zeit... Wir "lesen" uns ;-)))

  08. September 2003
Habe Stoni heute nach Neustadt gebracht. Nach der Aufnahme in der Schön Klinik wurden wieder die üblichen Fragen gestellt, was die Vorgeschichte und Erkrankungen angeht und ein EKG gemacht. Danach kam Dr. Hau zum OP-Gespräch. Er hat Sie dann auf die Technik der OP und die Risiken hingewiesen. Nun kommt aber der Hammer...
Stoni wird wohl doch nicht mit einer bzw. zwei OPs auskommen. Dr. Hau sagte, dass er davon ausgeht, dass die WS verknöchert ist. Soll heißen, dass sie evtl. schon mal eine OP brauchen, um die WS zu lösen. Danach wird sie wohl doch noch die ungeliebte HALO-Traktion, für 2-3 Wochen bekommen. Dann soll die endgültige OP kommen. Stoni war sehr fertig, als sie es erfahren hat. Falls es so kommt, wie Dr. Hau im schlechtesten Fall annimmt, wird Stoni ganze 7 Wochen in Neustadt sein. Sollte alles unkomplizierter verlaufen und die Halo nicht nötig sein, wird sie nach ca. 4 Wochen wieder hier sein. Stoni wird am Mittwoch bzw. Donnerstag die 1 OP haben, die vom Oberarzt Dr. Fekete durchgeführt wird. Was nun genau passiert wird sich nach der ersten OP zeigen.

Carsten

  09. September 2003
Heute hat sich überhaupt nichts getan, bis auf eine Blutentnahme. Sonst hat Stoni nur  zwei unterschiedliche Schmerztabletten bekommen. Von der einen (Tramal) ist sie etwas benommen oder wie sie sagte "düselig".

Carsten

Habe heute Uta kennen gelernt. Sie war die erste Neustadt-Operierte mit der ich gemailt und telefoniert habe. Sie hat mir sehr viel Mut gemacht und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Sie mal so "live" zu sehen war echt toll und ich hoffe, dass wir auch in Zukunft Kontakt halten.

Auch Karin (Tulear) und Alina konnte ich nun endlich mal "sehen". Ich habe Karin über das Skoliose-Info-Forum kennen gelernt. Alina (Karins Tochter) wurde Anfang September in Neustadt erfolgreich operiert. Habe mich mit Karin sehr gut verstanden und denke, dass auch wir weiter Kontakt halten werden.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch noch bei Jana bedanken. Sie hat mir regelmäßig Mails und SMS geschickt und mich auch angerufen um mir die Angst etwas zu nehmen... Danke Jana!

  10. September 2003
Heute fand noch mal ein Gespräch mit der Narkoseärztin statt. Des weiteren gab es die wöchentliche Chef-Visite, allerdings nur mit dem Oberarzt, da Prof. Halm z.Z. in den USA ist. Stoni hat nun ihren OP-Termin. Sie wird morgen um 7 Uhr in den OP kommen und sie ist sehr nervös, was man aber auch verstehen kann.

Carsten

Nervös ist gut... habe bestimmt 2 Schachteln Zigaretten verbraucht und hatte tierische Angst.

  11. September 2003 (1. OP)
9:20 Uhr:
Stoni ist heute doch nicht als erstes dran, es wurde noch jemand vorgezogen. Denke mal, dass es sich um einen Notfall gehandelt hat. Habe mit ihr noch mal um 7:15 Uhr gesprochen und sie ist jetzt total ruhig.

Werde heute weiter berichten, sobald es etwas Neues gibt.

18:30 Uhr:
Sie ist seit kurz vor 18:00 Uhr auf der Intensivstation. Sie schläft noch ihre Narkose aus, ist aber stabil. Werde am späteren Abend mal sehn, ob ich mit ihr sprechen kann und etwas mehr erfahre.

20:30 Uhr:
Ich habe gerade mit Stoni telefonieren können. Sie hat es überstanden und das mit voraussichtlich einer OP. Sie haben sie in dieser OP von vorne und von hinten operiert. Es sieht so aus, als ob sie es hinter sich hat.

Ich schreibe erst am Sa. um die Mittagszeit wieder, da ich morgen nach Göttingen fahre.

Carsten 

Nachtrag:
Stoni ist immer noch so voll mit Medikamenten, dass sie nicht viel mitbekommt und auch nicht weiß, dass wir schon mehrmals telefoniert haben. 

Ich kann mich an diesen Tag kaum erinnern... Ich weiß nur, dass ich ziemlich froh war, ohne HALO aufzuwachen. Schmerzen hatte ich keine.

Das wurde (laut Arztbericht) bei der OP gemacht:
Dorsales Release TH12-L4, HAZI TH12-L4 (toploading+cage L2-L4)

Anmerkung: Narbe am Rücken 40 cm; Bauch/Seitenschnitt 23 cm

  12. September 2003
Dieser Tag war nicht so toll. Habe ihn nur so im Dämmerzustand erlebt. Ich hab mich kaum getraut mich zu bewegen, da ich Schmerzen hatte. Mit einer Pumpe konnte ich mir bei Bedarf selber Schmerzmittel geben. Die Krankenschwester hat mich gewaschen, allerdings sehr ruppig, es schmerzte alles...

  13. September 2003
Habe heute mit Stoni telefoniert und sie muss wohl doch noch eine kleine OP über sich ergehen lassen. Mehr konnte sie mir noch nicht sagen. Fahre gleich (15:30 Uhr) los nach Neustadt. Da werde ich dann nähere Einzelheiten erfahren.

Ich kann erst am späten Dienstag weiter berichten, da ich solange bei ihr bleibe.

Carsten

Nachtrag: Ich war um 19:30 Uhr auf der Intensivstation. Stoni ist immer noch mit allen möglichen Medikamenten vollgepumpt. Sie bekommt ein Schmerzmittel auf Morphiumbasis, das sie selbst im gewissen Rahmen dosieren kann. Andere Infusionen sind u.a. NaCl-Lösung mit Antibiotika und Magenschutz. Sie hat Schmerzen und ihr tut alles weh. Sie weiß auch nicht, wie sie liegen soll.

Das ich nur auf dem Rücken liegen konnte, war ziemlich schlimm für mich, da ich sonst nie so liege. Aber ans Umdrehen war überhaupt nicht zu denken. Ich hatte arge Schlafprobleme, trotz Medis.

  14. September 2003
Sie ist noch auf Intensivstation und ich verbringe mit Unterbrechungen ca. 5 1/2 Stunden bei ihr.  Sie sollte eigentlich heute auf die normale Station verlegt werden, aber der Oberarzt ist nicht erschienen. Sonst hat sich zu Samstag nichts verändert, nur, das Stoni weniger die Pumpe mit dem Schmerzmittel benutzt.

Besonders nett auf dieser Station findet Stoni, Frau Dr. Genen und die Pfleger Herrn Schulz und Carsten (ich bin nicht gemeint *g*)

  15. September 2003
Stoni ist heute um 11:00 Uhr auf die normale Station verlegt worden. Sie hat weiterhin Schmerzen, die stärker werden, da sie nicht mehr an der Schmerzmittelpumpe hängt. Sie bekommt jetzt Tabletten und weiterhin Antibiotika. Als Schmerzmittel bekommt sie Tramal.
Sie schläft kaum, trotz der ganzen Medis.

Nach dem Schläucheziehen (hat nicht weh getan) bin ich endlich auf Station gekommen. Und dann fing es an. Ich hab die Medis nicht vertragen und mir war voll komisch und schon ziemlich übel. Am Abend wurde die Übelkeit so schlimm, dass ich mich ständig übergeben musste.

  16. September 2003
Sie hat das Tramal nicht vertragen und ihr ist übel. Nach dem Besuch ihres Lieblingsarztes Dr. Nagel, bekommt sie nun (10:15 Uhr) ein Pflaster auf Morphiumbasis ("Durogesic" 50 µg/h). Sie hat Zweifel, ob es das Alles wert sei, da sie bis zum Einsetzen der Wirkung ja trotz Tramal Schmerzen hatte.
Dr. Nagel erklärte nun auch, was sie  gemacht haben. Sie haben die WS von vorne und die 5 Bandscheiben gemacht. Knochenmaterial was benötigt wurde kam aus dem rechten Beckenkamm. Die alten Verknöcherungen wurden gelöst und sie ist z.Z. nur liegestabil.
Kurze Zeit später kam die Krankengymnastin um Stoni den Atemtrainer (Foto kommt später mal nach) zu erklären, den sie benutzen soll. 
Ca. 12:00 Uhr wird Stoni, von Dr. Nagel und 2 Assitenten, ein Korsett (Risper Cast) aus Kunststoff angelegt, welches wie Gipsbandagen angelegt wird. Es ist aber ein schnell aushärtender Kunststoff. Sie wird danach von Dr. Nagel und einem Assistenten das erste mal aufgerichtet.

13:15 Uhr!!!

Stoni wird mit Hilfe der Krankengymnastin aufgerichtet und Stoni steht zum ersten mal alleine. Wir führen sie ins Bad, damit sie sich endlich mal kämmen kann. Als sie in den Spiegel blickt, kommen ihr die Tränen und mir auch ein wenig. Sie ist gerade!
Sie ist jetzt überglücklich.


Das war wohl der bewegenste Augenblick überhaut. Trotz des Risper Cast konnte ich sehen, dass ich gerade bin... Ich glaub ich hab 10 Minuten nur geheult. Alle Zweifel waren weg. Ich hab das Richtige getan...

Ca. 15:00 Uhr haben wir eine Strecke von ca. 100 m zurückgelegt, die sie allerdings mit Hilfe eine Gehwagens absolviert hat. Nach der OP ist ihr Körper doch erheblich geschwächt. Irgendwann bei diesem kleinen Spaziergang fällt uns auf, dass sie ca. 5 cm größer ist als vorher und ich mich nicht mehr bücken muss um sie zu küssen. *freu*
Nach diesem Marsch war sie völlig fertig und musste sich wieder hinlegen.


Das Laufen fiel mir wirklich sehr schwer. Der Kreislauf spielte ja auch noch nicht so mit und mir war immer noch übel. Das Pflaster hatte ich auch nicht vertragen und somit war die Nierenschale mein ständiger Begleiter.

  17. September 2003
Heute geht es ihr wieder schlechter. Sie hat wieder mehr Schmerzen und ihr ist immer noch übel. Ich mache mir echt Sorgen, nachdem es gestern so schön war. Es ärgert mich, dass ich nicht bei ihr sein kann um sie seelisch zu unterstützen. Sie möchte heute auch nicht mehr aufstehen als nötig. Um 20:00 Uhr rief sie an, dass sie jetzt die Karte aus dem Telefon nimmt und für heute nicht mehr telefonieren will und kann. Sie weinte dabei. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihren derzeitigen Zustand. Ich werde sehen, was sich morgen ergibt.  

Das war wirklich ein ganz schlimmer Tag. Die ständige Übelkeit und das Erbrechen haben mich sehr geschwächt. Der Risper Cast tat weh und rutschte immer weiter nach oben. Ich fühlte mich total am Boden. Wieder kamen Zweifel, ob ich wirklich das Richtige getan habe.

Ich möchte mich auch noch entschuldigen, dass es solange gedauert hat die Seite zu aktualisieren, aber ich bin gestern erst um 23:45 Uhr zurück gewesen und war zu müde um hier noch was zu schreiben und die Seite zu aktualisieren. Ich hoffe ihr habt Verständnis dafür.

Carsten

  18. September 2003
Es geht Stoni weiterhin nicht so gut, sie kann immer noch nichts essen. Es kommt weiterhin alles raus. Ihr Korsett wurde heute wieder abgenommen, da es nicht mehr richtig saß. Das liegt zum einem an der Gewichtsabnahme wegen der Übelkeit und zum anderen an der Tatsache, dass die Schwellungen langsam zurück gehen. Sie hatten wohl schon überlegt, ob sie die nächste OP vorziehen, da Stonis HB-Wert wieder gut genug ist. Später habe ich erfahren, dass die wahrscheinlich morgen wieder  ein Korsett bekommt. Sie fühlt sich auch nicht wohl, dass wir auch nur kurz miteinander telefonieren. Ich kann sie da auch gut verstehen, wem würde es nicht so gehen, wenn einem alles weh tut und man nicht essen  kann.

Carsten

  19. September 2003
Stoni kann immer noch nichts essen und ein herbeigerufener Internist konnte auch nichts feststellen. Sie wird nun doch kein Korsett mehr bekommen, da es sich auch nicht mehr lohnt, da sie evtl. schon Montag oder Dienstag die nächste OP haben wird. Sie bekommt auch nur noch schwache Schmerzmittel, damit der Körper sich erholen kann. Vielleicht steht die Übelkeit ja im Zusammenhang mit den Medikamenten.

Ich fahre morgen früh um 7:00 Uhr zu Stoni und bin dann am Sonntag abends wieder zurück. Ich weiß also noch nicht, ob ich es schaffe am Sonntag noch zu schreiben. Sollte es am Sonntag zu spät werden, werde ich die HP am Montag aktualisieren.

Carsten

  20. und 21. September 2003
Die Übelkeit nahm kein Ende. Ich konnte nicht mal das Essen meiner Bettnachbarin riechen, schon musste ich mich übergeben. Zum Glück war Carsten bei mir und konnte mir zur Seite stehen. Ständig wurden die Medis gewechselt, aber nichts half mir.

  22. September 2003
Stoni geht es unverändert. Sie kann immer noch nichts essen. Sie steht für heute nicht auf dem OP-Plan, sodass sie wohl erst morgen in den OP kommt. Die kommende OP wird nicht mehr solange dauern, wie die erste. Stoni habt nun auch erfahren, dass ihrer erste OP genau 5 Stunden gedauert hat. Sie wartet sehnsüchtig auf die nächste OP, da sie danach stabil ist und dann endlich wieder aufstehen kann.

21:45 Uhr
Habe noch mal mit Stoni telefoniert. Sie hat nun alle OP-Vorbereitungen hinter sich. Morgen ist es soweit, sie hat ihre nächste OP. Wann sie genau rankommt, weiß sie leider noch nicht. Wir werden morgen bestimmt vor der OP noch mal miteinander sprechen. Sie ist zwar wieder nervös, aber nicht so wie bei der ersten OP.

Carsten

Ich war zwar etwas nervös, aber Angst hatte ich diese Mal überhaupt nicht. Ich wollte es einfach nur hinter mir haben, wollte aufstehen und nicht mehr nur auf dem Rücken liegen.

  23. September 2003  (2. OP)
13:10 Uhr
Ich habe gerade mit der Intensivstation telefoniert. Die Schwester sagte, es gehe Stoni soweit gut. Sie ist wohl noch ein wenig schläfrig, da sie erst vor kurzem auf die Intensivstation gekommen ist.
Werde nachher weiter berichten, wenn ich mit ihr gesprochen habe.

19:20 Uhr
Habe eben mit Stoni telefonieren können. Sie ist diesmal nicht so fertig, wie nach der ersten OP. Sie ist guter Laune, munter und glücklich es überstanden zu haben. Es ist meiner Meinung nach völlig anders als bei der letzten OP. Stoni ist wie ausgewechselt im Gegensatz zu den letzten Tagen. Sie hat zwar Schmerzen aber das ist ja normal. Sie ist stabil und wird ohne Korsett aufstehen können.

Carsten


Die 2. OP war wirklich nicht so heftig wie die erste. Als ich aufgewacht bin, hab ich mich recht gut gefühlt und ich merkte sofort, dass es mir wesentlich besser ging, als vor der OP. Und ich hatte einen schrecklichen Durst. Ich musste allerdings noch etwas warten bis ich trinken durfte. Und dann hab ich innerhalb von 2 Stunden etwa 3 Liter Flüssigkeit getrunken. Alles blieb drin und ich fühlte mich gut. Am liebsten wäre ich aufgestanden, so stark fühlte ich mich... bis dann die Schmerzen wieder kamen.

Das wurde (laut Arztbericht) bei der OP gemacht:
Dorsale Spondylodese und Korrektur m. MPDS TH11-L5, TLIF L4/5 und Beckenkammspanentnahme rechts.

  24. September 2003
Stoni kann immer noch nicht essen. Sie ist sehr müde und ihr tut alles weh. Sie bekommt weiterhin ihr Schmerzmittel über die Pumpe. Mit ihren Gefühlen geht es zu wie bei einer Achterbahnfahrt, je nach Zustand der Schmerzen und des körperlichen Befindens.

Carsten

Das stimmt wirklich. Meine Gefühle sind mit mir Achterbahn gefahren. Der erste Tag nach der OP war wieder mal nicht so gut. Trinken konnte ich schon, aber an Essen war überhaupt nicht zu denken. Aber ich war ja schon mal froh, dass zumindest das Trinken in mir blieb.

  25. September 2003
Stoni hat Probleme mit den Venen, was an den Antibiotika liegt. Sie verstopfen die Venen und sie müssen immer wieder einen neuen Zugang mit der Braunüble legen. Ihre Arme sind ganz zerstochen. Sonst ist ihre Stimmung heute gut, da sie das Erste mal wieder gestanden hatte. Sie kann jetzt mit Unterstützung aufstehen. Der Kreislauf macht ihr allerdings immer noch Probleme, was aber mit der langen Zeit des Liegens zu tun hat. Sie ist nach jedem Aufstehen völlig fertig, da sie auch durch das Liegen entkräftet ist und die Muskeln wieder aufgebaut werden müssen.

Carsten

Da ich immer noch nichts essen konnte, hat man mir eine Infusion gegeben, die sonst nur Tumorpatienten bekommen. Dadurch ging es mir vom Magen her wesentlich besser.

  26. September 2003
Stonis Venen sind wieder mal zu und die Ärzte können keinen neuen Zugang legen, da beide Unterarme verhärtet und geschwollen sind. Die Schmerztherapeutin war heute hier. Sie hat Stoni andere Schmerzmittel gegeben. Es sind nun Tabletten. Ihr geht es dadurch auch besser.

Carsten

Die Schmerztherapeutin Frau Dr. Schmitz war echt klasse. Bevor sie zu mir kam hat sie sämtliche Berichte von mir gelesen. Nach einem langen Gespräch hat sie mir dann neu Medis verordnet. Und siehe da... ich hab sie vertragen und merkte schon nach einer Stunde eine wesentliche Besserung. Mein Magen beruhigte sich und die Schmerzen wurden erträglicher.

An dieser Stelle muss ich mich auch noch bei Uschi bedanken. Meine Bettnachbarin. Sie hat sich während meiner schlimmen Übelkeit super-toll um mich gekümmert. Danke Uschi!

  27. September 2003
Stoni ist heute 2 x  aufgestanden und mit dem Rollstuhl in die Cafeteria und zum Balkon gefahren. Sonst steht sie schon immer auf, wenn sie mal ein menschliches Bedürfnis hat. Sie ist immer nach dem Aufstehen so kaputt, dass sie danach erst einmal schläft. Sonst bessert sich ihre Stimmung, was mich freut.

Carsten

Jetzt merkte ich endlich, dass es Bergauf ging. Somit wurde auch meine Gesamtstimmung besser.

  28. September 2003
Stoni geht es einigermaßen gut. Sie läuft jetzt schon kurze Strecken (z.B. zur Toilette). Sie hat noch Probleme mit aufstehen und sich wieder hinlegen, wozu sie immer noch Hilfe benötigt. Sie hat weiterhin Schmerzen, die aber nicht dauernd sind, sondern zeitweise auftreten. Die Schmerzmittel, die sie bekommt, schlagen gut an. Der Besuch der Schmerztherapeutin "Frau Dr. Schmitz" (am Freitag) hat doch sehr viel gebracht. Hiermit möchten wir uns auch bei ihr bedanken, dass sie sich soviel Zeit genommen hat mit Stoni zu sprechen und ihr helfen konnte. Mit der Krankengymnastin ist sie heute Vormittag ca. 100 m gegangen und war danach völlig erschöpft. Nachmittags ist sie noch einmal gelaufen. Sonst war sie ein paar mal, mit einem Rollstuhl in der Cafeteria. *Ja, ja...die liebe Sucht nach Zigaretten treibt einen schon voran*

Carsten

  29. September 2003
Stoni kann mittlerweile schon mal alleine aufstehen und sich hinlegen. Sie ist nicht immer auf eine Schwester angewiesen, um auf Toilette zu kommen. Sie hatte in der Nacht eine Schmerzattacke, was vielleicht an zu viel Bewegung lag. Die Ärzte haben wohl etwas mit ihr geschimpft, dass sie es nicht übertreiben soll. Sie geht nun schon mit einer Gehhilfe alleine auf den Balkon um zu rauchen. Sie benutzt allerdings den Rollstuhl noch öfter, da sie noch nicht die Kraft hat, um alle Strecken zu laufen. Sie muss das Ganze doch langsam angehen. Sie hatte auch wieder mal eine Schmerzattacke. Sonst geht es ihr einigermaßen gut und sie ist sehr zuversichtlich.

Carsten

Der Bauchschnitt machte mir echt am meisten zu schaffen. Der ganze Bauch war noch geschwollen und die Schmerzen waren schon recht heftig, wie Messerstiche... 

  30. September 2003
Sie kann immer besser laufen. Sonst hat sich zu gestern nichts verändert. Sie wird immer zuversichtlicher und freut sich schon darauf nach Hause zu kommen. Sie soll wohl Anfang nächster Woche wieder nach Hause können. Sie hatte heute keine Schmerzattacken, sondern nur Schmerzen beim hinlegen und einen Moment, wenn sie aufgestanden ist, die aber schnell vergehen. Sie hatte allerdings heute noch einmal Schmerzen, die von einem Dornfortsatz an ihrer Wirbelsäule stammen. Dieses soll sich aber auch legen, da alles nur gereizt ist und noch verheilen muss.

Carsten

  01. Oktober 2003
Stoni ist heute wie ausgewechselt und erlebt einen Höhenflug. Sie ist bester Stimmung und total vergnügt. Sie merkt, dass alles immer besser vonstatten geht. Sie hat sich alleine die Hose anziehen können, was zwar gedauert hat, aber doch ein großer Fortschritt ist. Sie hat alleine im Stehen geduscht, worauf sie sehr stolz ist. Sie ist nun jeden Tag mehr unterwegs und kaum zu bremsen. Sie ist immer wieder erschöpft und muss sich ausruhen aber trotzdem voller Tatendrang. Heute hat sie nur geringe Schmerzen und das meistens beim Hinlegen und wieder nur an der Seite, wo die Wunde ist. Von der Wunde am Rücken merkt sie so gut wie nichts. Sie war noch zum Röntgen, aber die Bilder hat sie noch nicht gesehen.

Carsten

An diesem Tag hab ich echt zuviel gemacht. Das merkte ich dann am Abend. Der Bauch war geschwollener als sonst und die Schmerzen wurden auch schlimmer. Es ist nun mal nicht so einfach ein Mittelmaß zu finden. Einerseits geht es einem gut und man will was "tun" und andererseits ist der Körper noch geschwächt und man braucht noch viele Ruhephasen.

  02. Oktober 2003
Stoni war heute wohl etwas zu lange in der Cafeteria. Sie klagt über Schmerzen an ihrer Seite und am Rücken. Sie hat es wohl gestern und heute früh etwas übertrieben. Sie hat sich wohl zu viel zugemutet, da es ihr so gut ging. Sonst gibt es für heute nichts Neues zu berichten.

Carsten

Ich habe viel gelegen, da ich am Tag zuvor echt übertrieben hatte. Das haben mir die Ärzte auch gesagt...

  03. Oktober 2003
Heute geht es wieder etwas besser, da Stoni sich etwas geschont hat. Sie hat aber weiterhin teilweise starke Schmerzen, die aber nicht immer vorhanden sind. Heute war auch wieder mal Dr. Nagel da und hat uns über die OP aufgeklärt. Sie haben in der ersten OP 5 Bandscheiben gemacht und die Wirbel TH 12 bis L4 von vorne versteift. Die erste OP hatte ziemlich genau 5 Stunden gedauert. Die zweite OP hat 3:08 Stunden gedauert und sie haben die Wirbel TH11 bis L5 von hinten versteift. Sie hat nun nur noch 18° Krümmung, die man nicht mehr sieht. Ihr Lendenwulst und die Falte in der rechten Seite sind nicht mehr zu sehen. Sie ist sehr glücklich über dieses Ergebnis. Ich durfte auch Fotos von den Röntgenbildern machen. Ich möchte Dr. Nagel an dieser Stelle noch einmal für seine Mithilfe und die Informationen recht herzlich danken.

Carsten

Die Röntgenbilder waren echt der Hammer. Ich war etwas erschrocken über die vielen Schrauben und Stangen und das sie nun doch mehr versteift haben und mehr Bandscheiben machen mussten. Aber als ich dann gesehen habe, wie gerade ich doch bin und das es nur noch 18° sind, war ich doch erfreut... Ich war voll zufrieden!

  04. Oktober 2003
Stoni geht es unterschiedlich gut. Meistens geht es einigermaßen, auch wenn sie immer wieder mal Probleme hat. Ihr machen die Fäden zu schaffen, die morgen aber gezogen werden sollen. Sie läuft auch immer wieder nur kurze Strecken, da ihr noch die Kraft fehlt. Die Muskeln haben sich, in  der Zeit in der sie gelegen hat, doch sehr stark abgebaut und der Kreislauf macht auch noch hin und wieder Probleme. Im Großen und Ganzen geht es aber doch bergauf, wenn auch langsam.

Carsten

  05. Oktober 2003
Heute hat Dr. Nagel die Fäden gezogen. Stoni hat dabei sehr gelitten, da ein Faden sich nicht ziehen ließ und Dr. Nagel so nur die Knoten abschneiden konnte. Der Faden wird sich im Laufe der Zeit auflösen. Es tat ihr deshalb so weh, weil der Faden möglichst kurz abgeschnitten werden musste und die Haut dadurch gezogen wurde. Die Wunden sehen aber gut aus. Es kann sein, dass noch Fotos von den Wunden hier erscheinen, aber das muss Stoni dann entscheiden, welche Bilder noch veröffentlicht werden. Ich habe unter den Bildern aus Neustadt auch mal die Röntgenaufnahmen von ihrer WS  vor und nach der OP reingestellt.

  06. Oktober 2003
Heute muss Stoni ihre Gehhilfe stehen lassen und ganz alleine laufen. Sie ist zwar schon vorher mal ohne gelaufen, allerdings nur kurze Strecken, wie zur Toilette auf dem Zimmer und mal zur Schwesternstation. Jetzt läuft sie schon mal zur Cafeteria und auf den Balkon. Sie hat weiterhin Schmerzen und morgen soll noch mal die Schmerztherapeutin Frau Dr. Schmitz kommen um mit ihr zu sprechen.

Carsten

  07. Oktober 2003
Die Krankengymnastin hat mich von der Gehhilfe "befreit". Es war schon ein komisches Gefühl, nur ohne zu laufen. Aber das ging dann doch ganz gut.

Am Abend haben wir dann Abschied gefeiert. Außer mir sind noch ein paar andere gegangen. Ich hab mich aber von Doris mit dem Rolli fahren lassen, da ich so schlecht auf den Stühlen sitzen konnte. Ein bisschen traurig war ich auch. Nach einem Monat Neustadt hat man doch viele liebe Menschen kennen gelernt... Besonders Ebba ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie ist schon etwas älter und war so was wie die "Mutter der Kompanie". Sie war in Reha und hat viele von uns mit Essen versorgt. Und sie hatte immer ein offenes Ohr, wenn ich seelisch nicht so gut drauf war. Ich werde sie auf jeden Fall im Mai - wenn ich zur Nachuntersuchung muss - besuchen *freu*. Und mit Doris - sie war nur die letzte Woche da - hab ich mich auch super verstanden. Sie wohnt in Bremerhaven und wir bleiben mit Sicherheit auch in Kontakt. Am vorletzten Tag hab ich dann noch Birte kennen gelernt. Eine total liebe... Ich hoffe, sie meldet sich mal. Werde auch noch Fotos von allen einfügen.

Und wenn ich schon mal dabei bin, möchte ich mich auch noch bei der Station 40 bedanken. Echt ein klasse Haufen. Am besten fand ich die Krankenschwestern Manuela, Christa, Stefanie, Diana, Anja, Dörte, Karen, Silvie und Lernschwester Fanny. Und auch die Ärzte waren toll. Ein großes Dankeschön an den Oberarzt Dr. Fekete (der mich operiert hat), Dr. Hau, Dr. Badorek und ganz besonders an Dr. Nagel. Mit ihm hab ich mich besonders gut verstanden. Er hat sich immer Zeit genommen und wir hatten auch viel Spaß...

  08. Oktober 2003
Welch ein schlimmer Tag... Ich habe keinen Liegendtransport bekommen. Somit bin ich halb sitzend, halb liegend mit dem Taxi nach Hause gefahren. Die Schmerzen waren kaum erträglich. Zum Glück war Doris dabei. Sie musste nach Bremerhaven und somit sind wir zusammen gefahren. Sie hat sich während der Fahrt rührend um mich gekümmert. Danke Doris. Nach fast 5 Stunden (eine Stunde davon im Stau) war ich zu Hause.

  10. Oktober 2003
Hallo ihr fleißigen Tagebuchleser,

ich bin seit vorgestern wieder da. Die Fahrt war - da ich keinen Liegendtransport bekommen habe - sehr anstrengend. Ich werde in den nächsten Tagen das Tagebuch mit meinen Gedanken und Kommentaren (in einer anderen Schriftfarbe) vervollständigen. Da ich aber noch nicht so lange sitzen darf und kann, wird es sicher dauern bis ich durch bin ;-). Natürlich werde ich auch in den nächsten Monaten weiter schreiben, denn nur mit der OP ist es ja nicht getan und viele interessieren sich bestimmt auch für die Zeit "danach"... Bilder zu meiner OP findet ihr hier.

Also bis denn ihr Lieben, Stoni

Meine Skoliose

 Die Zeit "danach"



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