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Anmerkung


 Der Halo-Fixateur wird nicht bei
 jeder OP gebraucht, sondern nur
 im Einzelfall wenn die Skoliose
 sehr hochgradig ist oder die WS
 schon zu verknöchert ist.

 

 


Halo-Fixateur und Halo-Traktion

Bericht aus der Patientenzeitung der Schön Klinik Neustadt Ausgabe III/2003;
mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung der Schön Klinik Neustadt/i.H.

Die Krone - Eine wichtige Behandlung bei hochgradigen Skoliosen
Die "Krone", wie der Kopfring scherzhaft von einigen Patienten auch bezeichnet wird, ist im modernen Behandlungskonzept hochgradiger Skoliosen nach wie vor sehr wichtig. Am Kopfring wird über ein Seilzugsystem ein kontinuierlich gesteigerter Zug angelegt, um nach einer Lösungsoperationen die nun etwas flexiblere Wirbelsäule schonend strecken zu können (Halo-Traktion).

Diese Methode wurde auch bei der 14-jährigen rumänischen Patientin angewandt, die nach einigen missglückten Operationen in ihrem Heimatland zu Prof. Halm in die Schön Klinik Neustadt zur Operation überwiesen wurde.



Florentina mit ihren Geschwistern


Schwester Stefanie Maeke,
Florentina und Prof. Dr. Halm

Halo-Fixateur und Halo-Traktion
Bei einem Halo-Fixateur handelt es sich um ein orthopädisches Gestell zur Fixierung des Kopfes, das aus einer leichten Kunststoff oder Aluminium-Konstruktion besteht.

Natürlich gibt es auch Menschen, die solch ein Gestell nicht unbefangen ansehen können. Das lässt sich jedoch oft auf Nicht-Wissen zurückführen. Die Befestigungsstellen der Schrauben am Kopf sind genauestens ausgetüftelt und schmerzunempfindlich. Der Anblick mag für manche zunächst gewöhnungsbedürftig sein, doch sollte man sich eines Fixateurs wegen nicht verstecken. Bewegung und zwischenmenschliche Kontakte fördern die Heilung und bringen den Patienten auf andere Gedanken.

Vor OP Nach OP
 
   
Nach einer Lösungsoperation und einer Halo-Traktionsbehandlung von 4 Wochen konnte eine hervorragende Korrektur der Krümmung und damit auch der Kosmetik erreicht werden, wie es die Bilder vor und nach den Operationen in Neustadt zeigen.

Die "Krone" ist im modernen Behandlungskonzept hochgradiger Skoliosen nach wie vor sehr wichtig und eine bewährte und sichere Methode. Am Kopfring wird über einen sogenannten Galgen  ein kontinuierlich gesteigerter Zug angelegt, um nach einer Lösungsoperationen die nun etwas flexiblerer Wirbelsäule schonend strecken zu können (Halo-Traktion). Da insbesondere das Rückenmark nur kleinere Korrekturen zulässt, ist die schrittweise Aufdehnung über einen längeren Zeitraum wichtig, um neurologische Komplikationen zu vermeiden und dennoch ein gutes Korrekturergebnis zu erzielen.

In einer etwas anderen Ausführung wurde das System ursprünglich für die Behandlung einer lähmungsbedingten Haltungsschwäche des Kopfes bei Kinderlähmung (Polio) oder nach schweren Unfällen mit Wirbelfrakturen im oberen Brust- oder Halsbereich zur Stabilisierung eingesetzt.

Die Kopfringe werden in der jetzigen Zeit aus leichten Materialien gefertigt, so dass die Patienten einen sehr viel höheren Tragekomfort haben, was bei einer Anwendungszeit von bis zu 12 Wochen nicht unwichtig ist. Ebenso erlauben diese Materialien die Durchführung einer gelegentlich notwendigen Kernspintomographie, die mit früher üblichen Stahlringen wegen der auftretenden Magnetisierung nicht möglich war.

Die Montage des Ringes erfolgt in lokaler Narkose oder direkt im Operationssaal unter Vollnarkose im Zusammenhang mit einer Lösungsoperation (Release); bei kleineren Kindern natürlich immer in Vollnarkose. Der Patient liegt dabei auf dem Rücken, da hierbei der Kopf unter Zug besser stabilisiert werden kann. Zunächst wird die Größe des Halorings bestimmt. Der Ring wird 1 cm oberhalb der Ohrmuscheln angehalten und dann symmetrisch auf der Kopfhaut mit provisorischen Abstandshaltern fixiert. Die eigentlichen Eintrittsstellen am Hinterkopf und an der Stirn sind somit im sicheren Bereich ausreichend weit entfernt von Nerven oder Gefäßen festgelegt.

Nach Desinfektion der Fixierstellen am Hinterkopf und an der Stirn erfolgt eine lokale Anästhesie, und die Schrauben werden dann über das Gewinde des Ringes bis zum Hautniveau eingedreht. Wie bei dem Anziehen von Radmuttern werden nun jeweils zwei gegenüberliegende Schrauben abwechselnd bis zu einem Drehmoment von 4 Nm angezogen. Dieses wird mit einem speziellen Eindrehinstrument (Drehmomentschlüssel) überprüft, so dass ein sicherer und optimaler Halt der Schrauben in der äußeren Schicht der Schädelknochen, der sogenannten Tabula externa, gewährleistet ist. Die Sicherung der Schrauben erfolgt dann über sogenannte Kontermuttern.

Die Kontrolle der Schrauben auf Festigkeit mit dem Drehmomentschlüssel erfolgt in zwei- bis dreitägigen Abständen. Eine Reinigung der Schrauben und Eintrittsstellen selbst hingegen, die sogenannte Pin-Pflege, wird häufiger vorgenommen, eine regelmäßige Körperpflege mit Duschen und Haare waschen ist ebenfalls möglich.

Die Steigerung des Seilzuggewichtes erfolgt bei Erwachsenen bis zu maximal 20 bis 23 kg unter regelmäßiger neurologischer und klinischer Kontrolle sowie Messung der Körpergröße. Bei Kindern mit einem Körpergewicht von weniger als 40 kg beträgt das maximale Zuggewicht die Hälfte des Körpergewichtes. Bei Erreichen der maximalen Aufdehnung  wird die Entscheidung zur endgültigen Stabilisierung der erreichten Korrektur getroffen.

Eine Mobilisation unter Zug kann mit speziellen Hilfsgeräten im Sitzen (Halo-Stühle) oder auch im Gehen erfolgen.

Moderne Behandlungen an der Wirbelsäule
Die in der Schön Klinik Neustadt bestehende Klinik für Wirbelsäulenchirurgie mit Skoliosezentrum, die man in dieser Form lediglich an wenigen Kliniken Deutschlands findet, hat außerordentlich großen Zuspruch.

Für Instabilitäten und Deformitäten, den vermehrt auftretenden Tumoren und Skoliosen stehen eine Vielzahl operativer Methoden zur Verfügung und zur Diagnostik sind alle Untersuchungsmethoden und technische Ausstattungen auf höchstem medizinischen Standard.

Hervorzuheben ist neben der multifunktionellen Röntgendiagnostik inklusive Bildverstärker auch der Rasterstereograph zur röntgenstrahlenfreien Vermessung von Wirbelsäulenverkrümmungen sowie die kernspintomographischen und computertomographischen Untersuchungen mit dreidimensionalen Bild-Rekonstruktionen.

Skoliosen sind Verkrümmungen der Wirbelsäule, die überwiegend durch Wachstumsstörungen hervorgerufen werden. Sie sind ein Spezialgebiet von Prof. Dr. Henry Halm, Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie mit Skoliosezentrum. Die dazu von ihm durchgeführten Studien wurden international veröffentlicht und seine entwickelten patentierten Implantate erzielen bei den Patienten sofortige Korrekturstabilität.

Die Klinik für Wirbelsäulenchirurgie mit Skoliosezentrum der Schön Klinik Neustadt bietet neben dem gesamten Spektrum der minimal-invasiven mikrochirurgischen und endoskopischen Operationstechniken bei unterschiedlichsten Erkrankungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule insbesondere auch hochmoderne Verfahren zur Formkorrektur und Stabilisierung von Verkrümmungen und anderen Deformitäten oder Instabilitäten der Wirbelsäule.

Die spezielle Pflege bei Patienten mit einer Skoliose und Anlage einer Halo-Extension
Am häufigsten sind die sogenannten idiopathischen Skoliosen, die ohne erkennbare  Ursache bei sonst gesunden  Kindern und Jugendlichen  auftreten.

Nachdem in der Skoliose-Spezialsprechstunde die Indikation für eine operative Versorgung gestellt wurde, kommen die Patienten einige Tage vor dem geplanten Eingriff auf die Station, um ggf. Voruntersuchungen wie Blutentnahme, Röntgen, EKG, Lungenfunktion usw., durchführen zu lassen. Die Tage zwischen der  Aufnahme und der Operation dienen dem Patienten und einem Angehörigen dazu, sich mit der Station, auf der er die nächsten Wochen verbringt, vertraut zu machen und gleichzeitig schon das Pflegeteam kennen zu lernen.

Um Ängste vor der Operation abzubauen, besteht besonders für die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, die Intensivstation unter fachkundiger Führung zu besichtigen. Eine Kinderbroschüre mit Informationen um den Krankenhausaufenthalt erhält man direkt auf der Station oder im Sekretariat der Wirbelsäulenchirurgie.

Das Pflegepersonal der Station begleitet die Patienten auf dem Weg vor und nach der Operation in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Physiotherapeuten und allen Berufsgruppen, die zum Erfolg der Behandlung beitragen.

Halo-Extension
Um eine optimale Korrektur der Wirbelsäule zu erreichen, ist manchmal die Anlage einer Halo-Extension (Fixateur), eines Kopfringes, erforderlich. Sobald nach der Anlage die Kreislaufstabilität in Ordnung und der nötige Zug erreicht ist, wird nach Absprache mit dem Arzt mit der Mobilisation begonnen.

Durch eine spezielle Extensionsvorrichtung am Bett können die Patienten sich selbstständig drehen, ohne zu befürchten, dass Zug verloren geht. Die Patienten sind jedoch nicht ans Bett gefesselt. Für die Mobilisation stehen auf der Station unterschiedliche Hilfsmittel bereit. Die Aktivierung geschieht jeweils durch zwei Pflegekräfte, so dass stets größtmögliche Sicherheit gewährleistet ist.

Morgens, zumeist nach dem Frühstück, können sich die Patienten mit Hilfe am Waschbecken selbst versorgen. Das kann im Rollstuhl oder Gehwagen erfolgen. Im Bad gibt es spezielle Vorrichtungen, um mit Gewichten zu duschen und das WC zu benutzen. Um einer Infektion der Pins vorzubeugen, ist es erforderlich, sie täglich einmal zu inspizieren und zu säubern. Das wird mit einer Kochsalzlösung und einer desinfizierenden Salbe durchgeführt und schmerzt nicht.

Eine zeitnahe, umfassende Dokumentation der Pflegemaßnahmen ermöglicht eine ständige Verlaufskontrolle und Anpassung der Hilfestellung an die Bedürfnisse jedes Patienten.  Die Mahlzeiten werden je nach Befinden am Tisch eingenommen. Einmal täglich werden mit den Krankengymnasten Muskel- und Bewegungsübungen durchgeführt, dazu gehört auch die Atemtherapie. Um den Verlauf der Extensionsbehandlung zu kontrollieren, wird an jedem weiten Abend die Körpergröße gemessen.

Wenn nach einer Röntgenkontrolle der optimale Erfolg der Behandlung erreicht ist, legen die Ärzte den Termin für die endgültige Stabilisierungsoperation fest.
 

 

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