Wirbeldrehgleiten
Drehgleiten
Wirbel
Die einzelnen Knochen, die die knöcherne Wirbelsäule bilden. Bestehen in
der Regel aus dem Wirbelkörper, dem Wirbelbogen, den Wirbelfortsätzen zur
Kraftübertragung (Querfortsätze und Dornfortsätze) sowie den
Gelenkfortsätzen zu den benachbarten Wirbeln.
Wirbelbruch
Sammelbegriff für Wirbelkörper-, Wirbelbogen- oder Wirbelfortsatzfraktur.
Folge einer direkten Gewalteinwirkung (Schlag, Stauchung, Überstreckung,
Verdrehung). Wirbelkörperkompressionsfrakturen führen zu einer
Wirbeldeformierung (z.B. Keilform, Plattwirbel oder Zertrümmerung) und zu
Wirbelsäuleninstabilität mit der Gefahr von Rückenmarksverletzungen.
Erhöhte Anfälligkeit für Wirbelbrüche besteht bei Osteoporose oder
Knochentumoren beziehungsweise Knochenmetastasen. Behandlung je nach
Schwere durch Ruhigstellung, Stützkorsett oder Operation.
Wirbelgelenk
Auch Zwischenwirbelgelenk oder Wirbelbogengelenk genannt. Kleines,
paariges Gelenk an der Wirbelkörperrückseite. Die W. bilden neben dem
Bandscheibengelenk die Verbindung zweier Wirbel in der ganzen Wirbelsäule
und sind unerlässlich für deren normales Bewegen. Reizungen und
Fehlfunktionen dieser Gelenke können durch Über- oder Fehlbelastung,
Stauchung, Verrenkung, Arthrose usw. ausgelöst werden. Dabei wird die
Beweglichkeit eines oder mehrerer Wirbelgelenke gestört (zum Beispiel
durch Blockierung oder Überbeweglichkeit), und es entstehen Schmerzen,
Muskelverspannungen, Entzündungen, Steife usw.
Die chiropraktische Manipulation beeinflusst die Funktion der
Wirbelgelenke.
Wirbelgleiten
Spondylolisthesis
Wirbelkanal
Der Wirbelkanal (Canalis vertebralis) ist der schützende Kanal innerhalb
der Wirbelsäule, in dem das Rückenmark verläuft. Er läuft vom
Hinterhauptsbein (bzw. dem Hinterhauptsloch, Foramen occipitale magnum)
durch die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule bis zum Kreuzbein. Vorne
wird der Kanal durch die Wirbelkörper (Corpora vertebrae) und die
Bandscheiben (Disci intervertebrales), hinten durch die Wirbelbögen (Arcus
vertebrae) begrenzt. Zwischen den jeweiligen Wirbelkörpern gibt es eine
Austrittsöffnung aus dem Wirbelkanal für den jeweiligen segmentalen
Spinalnerven, das sog. Foramen intervertebrale.
Wirbelsäule
Die Wirbelsäule (lat.: Columna vertebralis, griech. rhachis) ist in ihrer
Gesamtheit das zentrale tragende Konstruktionselement der Wirbeltiere. Sie
bildet nicht nur die knöcherne Mitte des Körpers, sie verbindet auch alle
anderen Teile des Skelettes miteinander. Auch bei der Steuerung und
Übermittlung von Reizen aus der Umgebung spielt die Wirbelsäule und das in
ihrem Inneren liegende Rückenmark eine zentrale Rolle.
Betrachtet man die Wirbelsäule eines Menschen von der Seite (Sagittalebene),
so fällt auf, dass die einzelnen Wirbelsäulenabschnitte unterschiedlich
geformt sind. Die Halswirbelsäule weist eine Biegung nach vorne (ventral)
auf (konkav), die Brustwirbelsäule wölbt sich nach hinten (konvex), die
Lendenwirbelsäule wieder nach vorne und Kreuz- und Steißbein als Einheit
wiederum nach hinten (dorsal). So ergibt sich der Eindruck einer doppelt
S-förmigen Krümmung (Lordose, Kyphose, Lordose, Kyphose). Diese spezielle
Form der menschlichen Wirbelsäule erfüllt den Zweck, als federnder Stab
vor allem dem aufrecht gehenden Menschen zu einem elastischen Gangbild zu
verhelfen, indem sie Erschütterungen, die bei aufrechtem Gang naturgemäß
auftreten, möglichst gering hält und besser verteilt. Auf diese Weise wird
auch das empfindliche Gehirn vor größeren Erschütterungen, z. B. beim
Laufen, bewahrt. Die Wirbelsäule zeigt ihre natürliche Krümmung in der Hauptsache, wenn man
sie von der Seite betrachtet. Sieht man sich die Wirbelsäule von hinten
an, so bildet sie eine annähernd gerade Linie. Eine sehr leichte seitliche
Krümmung ist ebenfalls nicht pathologisch. Sie ist darüber hinaus
funktionell, da sie bei sehr starken senkrechten Belastungen der
Wirbelsäule auch in der Frontalebene eine "Soll-Krümmungsrichtung"
vorgibt. |
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Von Oben nach Unten wird die Wirbelsäule in 5 einzelne Abschnitte
unterteilt, die sich jeweils aus einzelnen Wirbeln (lat.: Vertebrae)
zusammensetzen: Halswirbelsäule (Cervical) mit 7 Wirbeln, Brustwirbelsäule
(Thoracal) mit 12 Wirbeln, Lendenwirbelsäule (Lumbal), Kreuzbein (Sacral)
und Steißbein (Coccygeal) mit jeweils 5 Wirbeln.
Zählt man alle Wirbelkörper zusammen, so ergibt das 34 Stück. Die jeweils
5 Wirbel, die das Kreuzbein und Steißbein bilden, sind miteinander
verwachsen. Deshalb spricht man auch oft davon, dass die Wirbelsäule sich
aus 24 freien Wirbelkörpern (Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule), dem
Kreuzbein und dem Steißbein zusammensetzt.
Wirbelsäulenaffektionen
Wirbelsäulenerkrankungen, -schädigungen
Wirbelsäulenaufnahme
Röntgenaufnahme der Wirbelsäule
Wirbelsäulendeformitäten
Wirbelsäulen-Fehlformen (z.B. Skoliose)
Wirbelsäuleninfektion
Bakterielle Spondylitis. Eine Infektion an der Wirbelsäule kann
unterschiedlich entstehen. Mögliche Ursachen können ein infizierter
Shunt bei einem dialysepflichtigen Patienten ebenso sein wie eine
Infektion im Rahmen einer Infusionsbehandlung, im Rahmen eines Diabetes
mellitus oder bei einem abwehrgeschwächten Patienten im Rahmen einer
Tumorerkrankung.
Prinzipiell kann jede Infektion, die sich irgendwo im Körper abspielt,
durch eine Aussaat der Bakterien über die Blutbahn zu einer lokalen
Absiedelung im Bandscheibenraum führen. Folge sind starke Schmerzen in
dem betroffenen Wirbelsäulenabschnitt, die fast immer mit einer
hochgradigen Bewegungseinschränkung einhergeht. Obwohl die häufigsten
Lokalisationen die Halswirbelsäule, die untere Brustwirbelsäule und die
Lendenwirbelsäule sind, können auch alle anderen Bereiche betroffen
sein.
Wirbelsäuleninsuffizienz
Funktionelle und strukturelle Schwäche der Wirbelsäule
(einschließlich der Muskeln, Bänder); führt zu Haltungsschwäche;
begünstigt Entwicklung von Vertebralsyndromen, Haltungsfehlern bzw.
Haltungsverfall.
Wirbelsäulensyndrom
Ein Wirbelsäulensyndrom (Syndrom = gleichzeitiges Vorliegen
verschiedener Symptome) ist eine ungenaue, aber trotzdem häufige
ärztliche Diagnose, die im Grunde nur besagt, dass der Patient Schmerzen
im Bereich der Wirbelsäule hat.
Wirbelsäulenverkrümmung
seitlich:
Skoliose; nach hinten:
Kyphose;
nach vorne:
Lordose
Wirbelsäulenversteifung
Spondylodese
WS
Abkürzung für Wirbelsäule
WS a.p. i. St.
Wirbelsäulenganzaufnahme im Stehen, anterior-posterior heißt von vorne
nach hinten aufgenommen.
Wurzelkompressionssyndrom
Nervenwurzelreizerscheinungen, die sich subjektiv durch
ausstrahlende Schmerzen in die Extremitäten bemerkbar machen, aufgrund
pathologischer Veränderungen (z.B. Bandscheibenvorfall,
Spinalkanalstenose)in den unteren Halwirbelsäulen- bzw.
Lendenwirbelsäulensegmenten. Die Diagnose lautet dann z.B. radikuläres
Zervikal- bzw. Lumbalsyndrom mit Angabe des Segments, z.B. C6 oder S1. |