O.B.
Abkürzung für ohne (pathologischen) Befund.
Okzipitalisneuralgie
Schmerzen im oberen Nackenanteil, am Hinterkopf durch eingeklemmte Nerven.
OP
Abkürzung für Operation
OP-Indikation
Die OP-Indikation bei Skoliose liegt lumbal bei 40° und thorakal bei 50°
nach COBB, bei Kyphose bei 70° nach COBB. Entscheidend ist aber nicht nur
der COBB-Winkel, sondern auch Alter und Beschwerdebild des Patienten. So
kann eine 50° Skoliose (ohne Schmerzen) durchaus noch konservativ (mit
Korsett) versorgt werden, um eine Operation zu verhindern - denn:
Eine
OP sollte immer der letzte Schritt sein!
Opioide
Sammelbegriff für eine
chemisch heterogene (uneinheitliche) Gruppe natürlicher und synthetischer
Substanzen, die morphinartige Eigenschaften aufweisen und an
Opioidrezeptoren wirksam sind. Der Begriff Opiat bezeichnet hingegen nur
die natürlicherweise im Opium vorkommenden Stoffe mit dieser Wirkung, die
chemisch Alkaloide darstellen und aus der Milch des Schlafmohns (Papaver
somniferum) gewonnen werden.
Man unterscheidet körpereigene (endogene) Opioide, die eine Rolle bei der
Schmerzunterdrückung im Rahmen der Stressreaktion spielen, von
therapeutisch oder missbräuchlich zugeführten (exogenen) Opioiden.
Das Wirkspektrum von Opioiden ist komplex und sehr unterschiedlich. Die
wichtigste Wirkung ist eine starke Schmerzlinderung (Analgesie), was
Opioide zu unverzichtbaren und vielgenutzten Arzneimitteln in der
Schmerztherapie, Anästhesie und anderen Einsatzbereichen macht. Unter den
vielfältigen weiteren Wirkungen sind Atemdepression bei der kurzfristigen
Anwendung sowie bei Dauertherapie Obstipation (Verstopfung) und die
Entwicklung von Abhängigkeit die wichtigsten Nebenwirkungen.
In Deutschland und der Schweiz unterliegen sie deshalb dem
Betäubungsmittel-, in Österreich dem Suchtmittelgesetz.
Orthese
Eine Orthese (Kurzwort aus
orthopädisch und
Prothese) ist ein durch
Orthopädietechniker hergestelltes medizinisches Hilfsmittel, das zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung,
Führung oder Korrektur des Rumpfes dient. Es kann dauerhaft (23 Stunden am
Tag) oder nur zu bestimmten Zeiten (nachts) verordnet
werden. Bei der Skoliose kommt es ab 20° nach
COBB
zum Einsatz. Die Orthese wird vom Orthopäden verschrieben und wird
i.d.R von den KK übernommen. |
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Orthopäde
Der Orthopäde ist ein Facharzt auf dem Gebiet der Orthopädie - also dem
Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Behandlung von Krankheiten und
Verletzungen des Bewegungsapparates, also von Knochen, Gelenken, Muskeln
und Sehnen befasst.
Orthopädie
Begriff erstmals 1742 von N. Andry in seinem Buch "Orthopädie oder die
Kunst, bei Kindern die Ungestaltheit des Leibes zu verhüten oder zu
verbessern" verwendet. Heute beschreibt es die medizinische Fachrichtung,
die sich mit den Krankheiten und Verletzungen der Haltungs- und
Bewegungsorgane beschäftigt. Dazu gehört die Erkennung (Diagnostik), die
konservative (=nicht-operative) Behandlung (Therapie), die operative
Behandlung, die Vorbeugung (Prävention) und Begutachtung. Die
volkswirtschaftliche Bedeutung des Faches ist beachtlich: Die meisten
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen und Berentungen sind auf orthopädische
Krankheiten zurückzuführen. Das Spektrum des Faches ist weit: es umfasst
die Altersgruppen vom Säugling bis zum Greis, Männer und Frauen,
konservative und operative Therapie.
orthotop
an normaler Stelle
ose
Die Endung -ose bedeutet: die degenerative (abnützungsbedingte)
Veränderung eines Organs oder Körperteils betreffend, zum Beispiel
Arthrose.
OSM
Abkürzung für Osteosynthesematerial; operative Behebung eines
Knochenbruchs mit Implantaten (also Nägeln oder Platten z. B.) oder auch
eine Spondylodese.
Os sacrum
Kreuzbein
Os sacrum arcuatum
Besonders stark gebogenes Kreuzbein.
Ossär
"den Knochen
betreffend" oder "knöchern"
Osteochondrose
Unter einer Osteochondrose versteht man eine Veränderung des
Bandscheibenknorpels (griech. chondron = Knorpel) mit einer begleitenden
Reaktion des Wirbelkörpers (griech. osteon = Knochen). Typischerweise
sieht man im Röntgenbild bei einer Osteochondrose eine Höhenminderung des
Bandscheibenraumes. Als Ursache kommt am häufigsten ein Verschleiß in
Frage, z.B. durch eine lang andauernde Überlastung der Bandscheibe.
Osteochondrosis dissecans
Die Osteochondrosis dissecans (OD, auch angloamerikanisch
Osteochondritis dissecans) ist die umschriebene aseptische
Knochennekrose unterhalb des Gelenkknorpels, die mit der Abstoßung des
betroffenen Knochenareals mit dem darüberliegenden Knorpel als freier
Gelenkkörper (Gelenkmaus) enden kann. Sie kann die meisten Gelenke des
menschlichen Körpers betreffen, sie tritt aber vor allem im Kniegelenk,
im oberen Sprunggelenk und im Ellbogengelenk auf. |
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Osteodensitometrie
Knochendichtemessung
Osteologie
Die Lehre vom Knochen, die den Aufbau, Struktur und funktionelle Anatomie
beinhaltet.
Osteolyse
Abbau und Auflösung von Knochengewebe.
Osteomyelitis
Bei der endogenen Osteomyelitis, auch hämatogene Osteomyelitis genannt,
werden die Keime von einem Infektionsherd außerhalb des Knochens, z.B.
aus den Kieferhöhlen, über den Blutweg in das Knochenmark verschleppt
und siedeln sich dort an. Die exogene Osteomyelitis entsteht als Folge
von Unfällen (= posttraumatisch) oder Operationen (= postoperativ).
Dabei dringen Erreger von außen in den Knochen ein und breiten sich dort
aus. Besonders gefährdet sind Regionen mit verminderter Durchblutung. Zu
unterscheiden sind auch hier akute und chronische Verläufe.
Osteon
griechisch=Knochen
Osteonekrose
(griech. osteon = Knochen und nekros = abgestorben) Abgestorbener
Knochenbezirk, meistens hervorgerufen durch örtliche
Durchblutungsstörungen.
Osteopathie
Die Osteopathie gehört zum Bereich der manuellen Therapieform - das Ziel
ist im Wesentlichen die Heilung von Bewegungseinschränkungen. Die
Osteopathie versteht sich selbst als ganzheitliche Medizin, die Körper,
Geist und Seele mit einbezieht. Bei der Therapie sind Atmung, An- und
Entspannung und Lagerung des Körpers wichtig.
Es geht dabei um das
Erkennen und Befreien von so genannten Blockaden im Bewegungsapparat, den
inneren Organen, und dem zentralen Nervensystem. Der Osteopath behandelt
dabei nicht nur Probleme des Bewegungsapparates wie z.B. an Gelenken,
Muskeln und Sehnen - sondern auch andere Krankheitsformen wie
Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Atemprobleme und auch gynäkologischen
Beschwerden.
Osteopenie
Vorstufe der Osteoporose.
osteophytär
Osteophyten
Osteophyten
Knöcherne Neubildung als Knochensporn
oder - spange; meistens im Rahmen chronischer Entzündungen des
umliegenden Weichteilgewebes aus der Knochenhaut entstehend. Kommen auch
bei degenerativen Veränderungen, z.B. als freie Gelenkkörper bei
Gonarthrose, an den Kanten der Wirbelkörper, z.B. bei Spondylitis, oder
bei Hallux rigidus vor.
Osteoporose
Das Knochengewebe besteht hauptsächlich aus Knochenzellen, Kollagen und
eingelagerten Mineralsalzen. Vor allem das Kalzium gibt den Knochen die
nötige Festigkeit. Bis zu 1,5 kg Kalzium sind in die Knochen eingebaut.
Für die Belastbarkeit des Knochengewebes sorgt seine Struktur: eine
Anordnung von festen und elastischen Elementen. Das Knochengewebe
erneuert sich fortlaufend, damit die Knochen den täglichen Belastungen
standhalten können. Spezielle Zellen, die Osteoklasten, bauen alte
Knochensubstanz und andere, die Osteoblasten, bauen wieder neue auf. Bis
zum 30. Lebensjahr wird mehr Knochenmasse auf- statt abgebaut. Ab dem
40. Lebensjahr kommt es allmählichen Rückgang der Knochenmasse. Bei der
Osteoporose beschleunigen verschiedene Faktoren diese Abbauprozesse. Das
hat zur Folge, dass z.B. die Knochenbälkchen immer dünner werden und
ihre Verbindungen untereinander ausbrechen können. Der Knochen wird
porös und verliert an Stabilität.
Anfangs bleibt der
Prozess lange unbemerkt. Erst im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu
den typischen Brüchen an Wirbelkörpern und Oberschenkelhals. Dumpfe
Schmerzen im Rücken, die Minderung der Körpergröße um einige Zentimeter
und hängende Schultern können ein Hinweis auf eine Osteoporose sein.
Macht sich der Knochenschwund bereits durch starke Schmerzen und einen
Hohlrundrücken bemerkbar, weist dies bereits auf das Risiko von
Knochenbrüchen hin. So weit sollte es nicht kommen. Bei Verdacht auf
Osteoporose nimmt der Arzt eine Knochendichtemessung vor. Bewährt haben
sich das so genannte DXA-Verfahren, eine präzise Röntgenuntersuchung bei
geringer Strahlenbelastung. Bei einer bestehenden Osteoporose ist
zusätzlich zu einer kalziumreichen Ernährung und regelmäßiger Bewegung
eine Therapie mit Medikamenten notwendig. Die Einnahme von Kalzium und
Vitamin D gilt als Basistherapie, die von Medikamenten wie z.B.
Bisphosphonaten und anderen ergänzt wird.
Osteosynthese
Fixation von Knochen oder deren Teile zu einem Ganzen.
Osteotomie
Die Osteotomie bezeichnet ein in der Chirurgie angewandtes
Operationsverfahren, bei dem ein oder mehrere Knochen gezielt durchtrennt
werden.
OT
Orthopädietechniker
Ott-Zeichen
(Messung für die
Entfaltbarkeit der Brustwirbelsäule)
Von C7 wird die Wirbelsäule 30 cm nach unten markiert. Bei maximaler
Beugung des Rumpfes verlängert sich die Strecke um ca. 3 cm. |