HA
Hausarzt
Hämatom
Bluterguss; Austritt von Blut aus den Blutgefässen in das umliegende
Körpergewebe.
Halbwirbel
Ein Halbwirbel ist ein angeborener Defekt des Wirbelkörpers. Es entwickelt
sich nur die vordere oder hintere bzw. linke oder rechte Teil des
Wirbelkörpers. Dies kann infolge von Rückbildungsstörung der Chorda
dorsalis, bei Blutgefäßanomalien, überzähliger Wirbelanlage, Klippel-Feil-
oder Dysrhaphie-Syndrom passieren. Auf Grund von Halbwirbeln entstehen
unterschiedliche Wirbelsäulenverkrümmungen.
Halo (Halo-Fixateur, Halo-Traktion)
Bei einem Halo-Fixateur handelt es sich um ein orthopädisches Gestell zur
Fixierung des Kopfes, das aus einer leichten Kunststoff oder
Aluminium-Konstruktion besteht.
Die "Krone", wie der Kopfring scherzhaft von einigen Patienten auch
bezeichnet wird, ist im modernen Behandlungskonzept hochgradiger Skoliosen
nach wie vor sehr wichtig. Am Kopfring wird über ein Seilzugsystem ein
kontinuierlich gesteigerter Zug angelegt, um nach einer Lösungsoperationen
die nun etwas flexiblere Wirbelsäule schonend strecken zu können
(Halo-Traktion).
Halswirbel
Die beiden oberen der insgesamt sieben Halswirbel unterscheiden sich von
den restlichen Wirbeln durch ihre Form. Der erste Wirbel (Atlas) hat die
Form eines Ringes und trägt den Kopf. Der zweite Halswirbel (Axis), der
einen so genannten Zahn (Dens) hat, bildet zusammen mit dem Atlas ein
Gelenk. Wenn der Kopf seitlich gewendet wird, dreht sich der Atlasring um
den Axiszahn. Die sieben Halswirbel ermöglichen dem Kopf ein Höchstmaß an
Beweglichkeit.
Haltung
Von vorne und hinten gesehen ist die gesunde Wirbelsäule gerade, in
seitlicher Ansicht leicht S-förmig.
Die korrekte Position der Wirbelsäule beim Stehen, Sitzen, Liegen und
Gehen ist von grosser Bedeutung: Eine falsche Haltung führt zu Fehl- und
Überbelastungen und diese zu erhöhter Gelenkabnützung und zu Schmerzen.
Der Chiropraktor analysiert Gelenkstörungen als Folge ungünstiger Haltung
und empfiehlt Korrekturmassnahmen, deren Ziel es ist, die normalen
Krümmungen und die normale Funktion der Wirbelsäule zu erhalten oder
wiederherzustellen.
Haltungsfehler
Jede Abweichung von der normalen physiologischen Haltung. Es gibt
angeborene und erworbene H., die mit chiropraktischer Behandlung oder mit
Physiotherapie und Gymnastik zumindest teilweise korrigiert werden können.
Hamburger Modell
Unter dem Begriff Hamburger Modell versteht man die stufenweise
Wiedereingliederung in den Beruf nach längerer Krankheit. Voraussetzung
hierfür ist das Einverständnis von Patient, Arzt, Krankenkasse und
Arbeitgeber. Wenn alle Parteien den Vertrag unterschrieben haben, kann der
Arbeitnehmer mit einer stundenweisen, stufenweise angehobenen Arbeitszeit
beginnen, die er in Rücksprache mit dem Arzt nach und nach erhöht. Ein
mögliches Beispiel: Ein Arbeitnehmer arbeitet normalerweise 8 Stunden
täglich. Er beginnt dann für 2 Wochen mit 3 Stunden, erhöht dann für
weitere 2 Wochen auf 4 Stunden, dann auf 6 Stunden und arbeitet dann
wieder voll. Das Hamburger Modell soll dem Arbeitnehmer die Möglichkeit
geben, auszuloten, wie belastbar er wieder ist und ob er seinen
Arbeitsplatz wieder ausfüllen und bewältigen kann. Wichtig zu wissen ist,
dass man während dieser Zeit weiterhin krankgeschrieben ist und auch
weiterhin sein Krankengeld von der Krankenkasse bekommt - also kein
Lohn/Gehalt. Wenn man in dieser Zeit feststellt, dass es noch zu früh ist,
kann man die Wiedereingliederung abbrechen und evtl. zu einem späteren
Zeitpunkt nocheinmal versuchen. Aber auch hier müssen wiederum alle
Parteien (Patient, Arzt, Arbeitgeber und Krankenkasse) einverstanden sein.
Wenn die stufenweise Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell
abgeschlossen ist und die normale Arbeitstätigkeit wieder aufgenommen
wird, beginnt auch wieder die normale Lohn-/Gehaltszahlung.
Harrington-Implantat
Das Harrington-Implantat
dient zur operativen Stabilisierung, Fixierung und Korrektur von
Fehlstellungen der thorakalen und lumbalen Wirbelsäule. Das
Implantatkonstrukt wird mittels Haken an den dorsalen Wirbelelementen
befestigt. Bereits 1960 wurde das Harrington-Instrumentarium von Paul R.
Harrington für Skoliosen entwickelt. Das Instrumentarium kommt allerdings
in der heutigen WS-Chirurgie nicht mehr zum Einsatz, denn das Rückgrad abschnittsweise zu entdrehen, ist mit diesem
Verfahren nicht möglich.
Hb-Wert
der Hb-Wert bestimmt den Eisenwert des Blutes. Dieser zeigt den Gehalt an
rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) im Körper an. Ein normaler „
"Hb-Wert" beträgt bei Frauen 11,7 bis 15,7 g/dl, bei Männern 13,3 bis 17,7
g/dl. Pro Blutspende verliert der weibl. Körper ca. 213 mg Eisen und der
männl. ca. 236 mg Eisen.
HCDI
Hopf-Cotrel-Doubusset-Instumentarium (weiterentwickeltes VDS-Implantat)
Hemilaminektomie
Operative Entfernung des Wirbelbogens
Heilmittel
Massagen, Krankengymnastik, Lymphdrainagen und andere verordnete
Behandlungsmaßnahmen.
Hernie
"Bruch", hier vor allem Diskushernie |
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Hexenschuss
(auch Lumbago) Die akute Blockierung und Entzündung eines
Lendenwirbelgelenkes nach einer Fehlbelastung, oft nach einer
alltäglichen Bewegung. Der Hexenschuss ist mit starken Schmerzen und einer typischen Schonhaltung, mit nach
vorne gebücktem und oft auch seitwärts geneigtem Oberkörper verbunden.
Diese Haltung strapaziert die Muskulatur und beeinträchtigt wiederum
andere Gelenke. Beste Prävention sind eine korrekte Haltung, richtiges
Heben von Lasten und das Vermeiden von Überbelastungen, besonders beim
Sport.
Hilfsmittel
Einlagen, Bandagen, Gehhilfen u.a. verordnete technischen Hilfen.
Hohlkreuz
Verstärkte Lordose der Lendenwirbelsäule.
Hüftdysplasie
Angeborene verminderte
knöcherne Überdachung des Hüftkopfes durch das knöcherne Becken.
HWS (Halswirbelsäule)
Der oberste und beweglichste Wirbelsäulenabschnitt, bestehend aus Atlas,
Axis und weiteren 5 Wirbeln (Vertebrae cervicales). Weist natürliche
Lordose auf. Die Wirbel werden mit dem Symbol C (C1 bis C7) bezeichnet.
Die beiden
oberen Halswirbel unterscheiden sich von den restlichen Wirbeln durch
ihre Form. Der erste Wirbel (Atlas) hat die Form eines Ringes und trägt
den Kopf. Der zweite Halswirbel (Axis), der einen sogenannten Zahn (Dens)
hat, bildet zusammen mit dem Atlas ein Gelenk. Wenn der Kopf seitlich
gewendet wird, dreht sich der Atlasring um den Axiszahn. Die sieben
Halswirbel ermöglichen dem Kopf ein Höchstmaß an Beweglichkeit.
HWS-Syndrom
Syndrom der Halswirbelsäule; bezeichnet alle von der Halswirbelsäule
ausgehenden oder den Halswirbelsäulenbereich betreffenden Beschwerden oder
Schmerzen. Das akute HWS-Syndrom wird meist verursacht durch Verletzungen
von Muskel- und Bandstrukturen. Dagegen wird das chronisches HWS-Syndrom
durch Irritationen oder Störungen der Bandscheiben oder
Zwischenwirbelgelenke ausgelöst.
Hyaliner Knorpel
Gelenkknorpel
Hypalgesie
Hypalgie verminderte
Schmerzempfindung (auf einen schmerzhaften Reiz).
Hyperextension
Überstreckung
hyperintens
überdeutlich, sehr dicht (hell, Signal im MRT).
Hyperkyphose
Unter dem medizinischen Begriff Hyperkyphose wird eine verstärkte
Wirbelsäulenkrümmung nach hinten, also ein Rundrücken, verstanden.
Hyperlordose
Unter dem medizinischen Begriff Hyperlordose
wird eine verstärkte Wirbelsäulenkrümmung nach vorn, also ein Hohlkreuz, verstanden.
Hypermobilität
Lokale, regionale oder generelle angeborene oder erworbene
Überbeweglichkeit der Gelenke (hyper- = übermässig, zuviel; Mobilität =
Beweglichkeit).
Folgen der H. sind oft schmerzende Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln.
Typisch sind Schmerzen Stunden nach einer übermäßigen Beanspruchung.
Oft reagiert ein Gelenk mit H., wenn ein angrenzendes Gelenk vermindert
beweglich ist. In der Regel können hypermobile Gelenke mit gezielten
Stabilisations- und Kräftigungsübungen unter fachkundiger Anleitung und
Aufsicht stabilisiert werden.
Hyperostose,
hyperostotische Spondylose
Spondylose mit
einhergehender, ausgeprägter Spangenbildung
Hypertrophie Größenzunahme eines Gewebes oder Organs nur durch
Zellvergrößerung
hypointens
deutlich, dicht (dunkel,
Signal im MRT).
Hypolordose
Steilstellung der
Wirbelsäule
Hypomobilität
Eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke. Typisch für die Hypermobilität sind der
Bewegungs- und der "Anlaufschmerz" nach längerem Sitzen oder Liegen.
Ist die Hypermobilität durch Weichteilveränderungen (z.B. Veränderungen der
Gelenkkapsel oder Muskelverspannungen) verursacht, kann das betroffene
Gelenk chiropraktisch oder osteopathisch mobilisiert werden.
Hypothermie, maligne
Narkosefieber
HZI
Halm-Zielke-Instrumentarium (primärstabiles Implantat)
= Primärstabile dorsale und
insbesondere ventrale Derotationsspondylodese zur Formkorrektur von
Skoliosen, wobei dieses System als Weiterentwicklung traditioneller
Instrumentationen (Harrington-Instrumentation,
Cotrel-Dubousset-Instrumentation, Zielke-VDS) von Prof. Dr. Henry Halm
(Neustadt/i.H.) entwickelt wurde.
[Animation
einer OP nach HZI] |